Linkes Zwischenhoch beendet?

Pünktlich zum Wochenende haben mit Infratest-dimap und der Forschungsgruppe Wahlen (FGW) die zwei für ARD und ZDF arbeitenden Meinungsforschungsinstitute ihre Zahlen zur Sonntagsfrage vorgestellt. Beide Institute sehen weiterhin einen Aufwärtstrend für die Union und weisen eine Zustimmung von 42% für CDU und CSU aus. Eine Fortsetzung der derzeitigen Regierungskoalition wäre demnach aber trotzdem nicht möglich, da übereinstimmend die FDP bei 4% gesehen wird. Für die SPD würden nach diesen Umfragen 27% der Wähler stimmen, für die Grünen 15 beziehungsweise 14%. Ein Regierungswechsel mit Rot-Grün ist danach nicht möglich.

Für die Partei Die Linke scheint das kurzzeitige Zwischenhoch in der Wählergunst schon wieder vorbei zu sein. FGW ermittelt nur noch 6% für die Sozialisten. In der „Politischen Stimmung“, der die rohen Zahlen der Sonntagsfrage ohne langfristige Überlegungen zugrunde liegen, werden gar nur noch 4% ausgewiesen. Ähnlich auch die Zahlen von Infratest-dimap. Nachdem hier Die Linke mehrere Wochen bei 8% gesehen wurde, ist dieser Wert nun auf 7% gesunken. Von der offenkundigen Schwäche der SPD scheint Die Linke damit nicht zu profitieren. Nutzniesser ist hier einzig die Union. Ein ohnehin nur theoretisches Rot-Rot-Grünes Projekt auf Bundesebene rückt damit weiter in die Ferne, eine Grosse Koalition könnte wahrscheinlicher werden. Was diese Zahlen für eine mögliche Rückkehr Lafontaines in die Bundespolitik bedeuten, bleibt abzuwarten.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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