Kein Euro-Ausstieg mit der Linken

Am Wochenende hat der Parteivorstand der Partei Die Linke sich mit weit über 1.000 Anträgen zum Bundestagswahlprogramm beschäftigt. Ein Grossteil der Anträge wurde dabei bereits in den Entwurf eingearbeitet, der den Delegierten des Parteitages am kommenden Wochenende in Dresden zur Entschliessung vorgelegt werden soll. Besonders umstritten war hierbei die Positionierung der Linken in der Euro-Frage. Der Parteivorstand legt nun ein deutliches programmatisches Bekenntnis zum Euro vor.

Nach Informationen aus dem KL-Haus hat man sich im Vorstand auf ein Festhalten am Euro verständigt. Allerdings ist man der Überzeugung, dass die derzeitige Krisenpolitik der Bundesregierung und der Troika den Fortbestand der europäischen Einheitswährung gefährdet. Einem möglichen Ausstiegsszenario, wie beispielsweise vom früheren Parteichef Lafontaine skizziert, möchte Die Linke auf ihrem Parteitag damit eine klare Absage erteilen.

„Es ist nicht unser politisches Ziel, aus dem Euro auszusteigen“, sagte, laut AFP, Bundesgeschäftsführer Höhn dazu am Montag in Berlin. Eine Änderung dieser Positionierung werde auf dem Parteitag keine Mehrheit finden. Intern wird aber immer noch damit gerechnet, dass die Debatte an diesem Punkt auf dem Parteitag wieder aufgemacht werden könnte. Besonders einige westdeutsche Vorstandsmitglieder und Abgeordnete gelten hierbei als mögliche „Abweichler“ von der am Wochenende beschlossenen Kompromisslinie.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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