Sächsische Linke würde auf Ministerpräsidentenposten verzichten

Am Rande der Vorstellung seiner Bilanz des ersten Jahres als Fraktionsvorsitzender der Linken im sächsischen Landtag hat sich Rico Gebhardt nochmals zu einem möglichen Regierungswechsel nach den Wahlen 2014 geäussert. Seiner Ansicht nach darf die von ihm favorisierte Rot-Rot-Grüne Koalition nicht daran scheitern, dass man seiner Partei als stärkster Kraft des Trios nicht den Posten des Ministerpräsidenten überlassen will. Bevor es, wie 2009 in Thüringen, zu keiner Zusammenarbeit mit SPD und Grünen komme, sei er bereit auf den Führungsanspruch der Linken zu verzichten.

Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ hatte Martin Dulig, Partei- und Fraktionschef der sächsischen SPD, bereits vor Wochen erklärt: „Ich kann mir nicht vorstellen, einen Regierungschef von der Linken zu wählen“. Gebhardt bietet nun, angesichts der grossen Gemeinsamkeiten in den Zielen der Landespolitik an, dass auch eine neutrale, parteiunabhängige Person den Posten des Ministerpräsidenten übernehmen könnte. Am geeignetsten sei eine „Expertin“, so Gebhardt, da Frauen einen anderen Politikstil pflegten. Eine Ministerpräsidentin schaffe es daher womöglich besser, zwischen den drei Beteiligten zu vermitteln. Konkrete Namen nannte Gebhardt noch nicht.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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