Riexinger: Tolerierung stand im Vorstand nicht zur Debatte

Nach einem Bericht der „Welt“ gab es im Parteivorstand der Linken keine Diskussionen über die Tolerierung oder Ablehnung einer Rot-Grünen Minderheitsregierung. Parteichef Riexinger sagte dazu am Montag in Berlin: „Die ganze Debatte um den Vorstandsbeschluss befindet sich ausschließlich im Raum der Spekulation“. Am Dienstag letzter Woche hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass ein Vorstandsbeschluss geplant sei, dass sich die neue Linksfraktion bei der Abstimmung über den Kanzler nicht der Stimme enthalten wird. Hinter dem Antrag sollten, so wurde aus Parteikreisen berichtet, die Parteivorsitzenden Riexinger und Kipping und der Fraktionsvorsitzende Gysi stehen.

Nach Kritik aus den eigenen Reihen wurde dann wenige Tage später bekannt, dass der Vorstand sich doch nicht in Form eines formellen Beschlusses positionieren werde. Am Samstag stellte Riexinger dann trotzdem klar, dass es auf Bundesebene keine Tolerierung geben werde. Darüber gebe es Konsens in der Führung, wurde Riexinger in der „Rheinischen Post“ zitiert. Führende Politiker von SPD und Grünen halten eine Zusammenarbeit mit der Linken ohnehin für nicht realisierbar. SPD-Chef Gabriel lehnte gegenüber dem „Deutschlandfunk“ eine Tolerierung ab. „Das wäre unverantwortlich und deswegen wird es so was ganz sicher mit der SPD nicht geben“, sagte er dem Sender. Gabriel hält die Sozialisten, die derzeit um die 6% liegen, weiterhin nicht für regierungsfähig.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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