Matschie könnte sich linken Ministerpräsidenten vorstellen

Der Landesvorsitzende der SPD in Thüringen, Christoph Matschie, könnte sich eine Rot-Rote Koalition vorstellen, auch wenn die SPD dabei nur Juniorpartner ist. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ sagte Matschie, der seit 2009 in der Grossen Koalition Kultusminister und Stellvertreter von Ministerpräsidentin Lieberknecht ist: „Ich will die Debatte, ob die SPD im Land auch einen Politiker der Linkspartei zum Ministerpräsidenten mitwählen würde, für Thüringen neu führen.“. Dies wird, nach den Entscheidungen des SPD-Bundesparteitages, als Gesprächsangebot an Die Linke für eine Koalition nach der Landtagswahl im Sommer nächsten Jahres gewertet.

Bodo Ramelow, der Fraktionsvorsitzende der Linken im Thüringer Landtag, begrüßte bereits den Vorstoss Matschies. Bei der letzten Wahl 2009, bei der Die Linke mit 27,4% weit vor der SPD zweitstärkste Kraft wurde, scheiterte eine Regierungsbildung noch am Anspruch der Linken den Ministerpräsidenten zu stellen. Daher betrachtet die frischgewählte Landesvorsitzende der Linken, Susanne Hennig, den Sinneswandel der SPD auch skeptisch. Sollte die SPD dieses Angebot ernst meinen, müsse sie bereits jetzt die Koalition mit der CDU beenden und Neuwahlen herbeiführen. Für sie gehe es aber ohnehin darum, so Hennig gegenüber der „Thüringer Allgemeine“, „jetzt Rot-Rot-Grün vorzubereiten“.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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