Brandenburgs Linke wählt

Die Vertreter der Partei Die Linke in Brandenburg, die seit 2009 in einer Rot-Roten Koalition regiert, stellen an diesem Wochenende die personellen Weichen für die kommende Landtagswahl und stimmen über einen neuen Landesvorstand ab. Zuerst wird am heutigen Freitag in Potsdam die Landesliste für die Landtagswahl im September aufgestellt. Spitzenkandidat soll der frischgebackene Finanzminister Christian Görke werden. Görke, der bis zu seinem Wechsel in das Ministeramt Fraktionsvorsitzender war und sein Abgeordnetenmandat vorerst zum Ende des Monats aufgibt, tritt als einziger Bewerber für den ersten Platz an.

Auch bei den für Samstag und Sonntag vorgesehenen Wahlen zum Landesvorstand ist Christian Görke für den Spitzenplatz gesetzt. Schon länger gilt Görke als Wunschkandidat für die Nachfolge von Stefan Ludwig als Landesvorsitzender der märkischen Genossen. Es wird damit gerechnet, dass Görke auf beiden Positionen auf die Unterstützung der Delegierten zählen kann und auch die übrigen Plätze auf der Landesliste und im Landesvorstand den vorliegenden Vorschlägen entsprechend abgestimmt werden.

Mit der erwarteten Wahl Görkes zum Spitzenkandidaten und Landesvorsitzenden orientiert Die Linke auf eine Fortsetzung der bisherigen Rot-Roten Koalition. Dabei dürfte man auch auf die Unterstützung des Koalitionspartners SPD zählen können. Ministerpräsident Woidke, der im letzten August das Amt vom langjährigen SPD-Landesvater Platzeck übernahm, wird ohnehin ein gutes persönliches und politisches Verhältnis zu Görke nachgesagt. Mit derzeit 34% für die SPD und 25% für Die Linke sehen auch aktuelle Umfragen eine Fortsetzung der Regierungskoalition als gesichert an. Mit lediglich 23% wird die CDU, die bei der Bundestagswahl mit fast 35% stärkste Kraft wurde, auf Landesebene nur als drittstärkste Partei gesehen.
(mb)

Avatar-Foto
Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

Artikel: 725

Schreibe einen Kommentar

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.