NRW: Trendwende nicht in Sicht

Nur eine Woche nach den Wahlen in Schleswig-Holstein muss sich die Linke in Nordrhein-Westfalen dem Wählervotum stellen, das traditionellerweise als Testlauf für kommende Bundestagswahlen gilt. Der mit einer elfköpfigen Landesgruppe, der prominente Vertreter des radikal linken Flügels der Partei wie Höger, Jelpke, Movassat, Hunko, aber auch Sarah Wagenknecht angehören, im Bundestag vertretene Landesverband kann sich nach der aktuellen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen nicht mehr sicher sein, den Wiedereinzug in den Düsseldorfer Landtag noch zu schaffen. Mit den jetzt prognostizierten 3% wird das ohnehin knappe Ergebnis der letzten Landtagswahl von 5,6% deutlich unterschritten. Auch der bislang mit polarisierenden Aussagen als klarer Abgrenzungswettbewerb zum bürgerlichen System geführte Wahlkampf vermochte es noch nicht, die Linke an Rhein und Ruhr aus dem Umfragetief zu führen. Sollten die Wahlforscher recht behalten und die Linke verpasst am 6. Mai den Wiedereinzug in den Landtag Schleswig-Holsteins, könnte dies dazu führen, dass auch im bevölkerungsreichsten Bundesland die Linke nach nur kurzer Zeit aus dem Parlament gewählt wird. Die Piraten hingegen liegen aktuell bei 8% und sind damit sicher, wie vielleicht auch die sich auf 4% verbesserte FDP, im nächsten Landtag.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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