Rot-Rot-Grün in Lübeck zerbrochen

Wie am späten Nachmittag zu erfahren war, hat die SPD die seit 2010 in Lübeck bestehende Kooperation mit den Grünen und der Linken für endgültig gescheitert erklärt. Nachdem man sich nicht über den Haushalt 2013 und den Verkauf des Flughafens einigen konnte, will die SPD jetzt beides gemeinsam mit der CDU beschliessen. Noch am Abend soll nun in nichtöffentlicher Sitzung der Verkauf des Flughafens an einen privaten Investor unter Dach und Fach gebracht werden. SPD und CDU verfügen mit zusammen 33 Sitzen über die dafür notwendige Mehrheit in der Bürgerschaft.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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Ein Kommentar

  1. Wenn die Rot-Rot-Grünen Lübecker Marzipan-Träume schon ein knappes Jahr vor den Landtags- und Bundestagswahlen so seifenblasig zerplatzen, wäre es höchste Bundesbahn, dass sich das linke Kiri-Duett mal unmistverständlich äußert, wie es mit seiner Grundeinstellung zu einer rot-rot-grünen Brüderschaft aussieht, die anscheinend nichts mehr mit dem berühmten Lübecker Marzipan gemein hat, das das Kippingsche Institut für Solidarische Moderne mit ‚troostender’ Unterstützung einst ‚leidig’ zusammenhielt.

    Die ehemals besonders mühsame Herstellung der Lübecker Marzipanmasse ist im hohen Norden inzwischen dem unbeschwerlichen SPD-CDU-Zusammenschluss gewichen, im Südlich-Schwäbischen der grün-schwarzen Koalitions-Fabrikation. Das offene Geheimnis jedoch, die Kungelei mit privaten Investoren, ist geblieben.

    Mit wem will denn DIE LINKE. ihren tendenziell tiefen Fall in die politische Bedeutungslosigkeit aufhalten, wenn nicht wie in Frankfurt am Main mit einer ebenfalls gnadenlos vertraulichen Annäherung an die sogenannte bürgerliche Mitte?

    Wo nimmt DIE LINKE. aber auf die Schnelle eine Margot Käßmann oder eine Katrin Göring-Eckardt her, um sich als LINKE.-Spießbürgerkraft dann wie Ödön von Horváth zu entschuldigen: „Eigentlich“, schreibt der Dichter 1929, „bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu“?

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