Gemischtes Doppel an der Saar?

Auch nach der Sitzung des Landesvorstandes am Donnerstag bleibt weiterhin offen, ob Oskar Lafontaine im Herbst für den Bundestag kandidieren will. Er werde sich so entscheiden, wie es der Partei am meisten nützt, weiss die Saarbrücker Zeitung über Lafontaines Erklärungen im Vorstand zu berichten. Die derzeitigen saarländischen Bundestagsabgeordneten, Thomas Lutze und Yvonne Ploetz, haben bereits angekündigt, dass sie sich zur Listenaufstellung im Mai bewerben werden. Beide sind aber bereit, einem Spitzenkandidaten Lafontaine den ersten Platz zu überlassen.

Unter Berücksichtigung der derzeitigen Umfragewerte der Sozialisten dürfte ohnehin nur noch ein sicheres Mandat zu erreichen sein. Lutze, der noch zu SPD Zeiten Mitarbeiter von Lafontaine war, möchte aber auf jeden Fall, wenn er schon nicht Spitzenkandidat wird, um den zweiten Listenplatz kämpfen. Dass ihm hierbei die innerparteiliche Quotenregelung im Wege stehen könnte, stört Lutze nicht, „Ich werde mich auch von meinem Geschlecht nicht von einer Kandidatur abhalten lassen“, so Lutze, da diese Satzungsregelung seiner Meinung nach dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes widerspricht.

Ploetz und Lutze könnten sich auch noch mit einer weiteren Gegenkandidatin um Platz Zwei konfrontiert sehen. Die ehemalige Profi-Tennisspielerin Claudia Kohde-Kilsch, die seit Frühjahr 2012 Pressesprecherin der Landtagsfraktion ist, hat gegenüber der Presse erklärt, dass sie sich durchaus vorstellen könnte ein Bundestagsmandat auszufüllen. Ihr langjähriger Freund Lafontaine habe sie diesbezüglich schon gefragt und sie sei auch bereit zu kandidieren.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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Ein Kommentar

  1. Die Linke ist im Westen eben einfach offener gegenüber parteilosen Seiteneinsteigern, die häufig schon ihren Mann/ihre Frau im Berufsleben gestanden haben. Kein Vergleich zu den funktionärsverseuchten und hoffnungslos überalterten Ost-Verbänden.

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