[Update] Ploetz führt Landesliste im Saarland an

Als letzter Landesverband hat am heutigen Sonntag, dem 195. Geburtstag von Karl Marx, die Saarlinke ihre Landesliste für die kommende Bundestagswahl aufgestellt. Für den einzig aussichtsreichen ersten Listenplatz lagen insgesamt sechs Bewerbungen vor. Darunter auch die Bewerbung von Ex-Tennis Profi Claudia Kohde-Kilsch, die derzeit Pressesprecherin der Linksfraktion in Saarbrücken ist und deren Kandidatur massiv von Fraktionschef Lafontaine unterstützt wurde. So machte er in seiner Rede, die immer wieder durch „Buh-Rufe“ unterbrochen wurde, Werbung für Kohde-Kilsch. Ein gutes Wahlergebnis sei nur mit bekannten Namen zu erreichen, sagte Lafontaine. Die Saarlinke müsse im September mindestens 16 bis 18% erreichen.

Letztlich konnte sich dann aber Yvonne Ploetz, die seit 2010 als Nachrückerin für Lafontaine im Bundestag sitzt und im ersten Wahlgang noch Zweitplatzierte war, in der folgenden Stichwahl gegen ihren Fraktionskollegen Thomas Lutze durchsetzen. Lutze hat kurz danach erklärt, dass er keine weitere Legislatur im Bundestag anstrebe. „Wenn mit Manipulation und Denunziation gearbeitet wird, dann kann man auch keine parteiinternen Wahlen gewinnen“, so Lutze in einer ersten Stellungnahme. [Update] Lutze kandidierte am späten Abend dann doch noch für den zweiten Listenplatz und wurde ohne Gegenkandidaten gewählt.

Zur Bundestagswahl 2009 erzielte Die Linke im Saarland ein Ergebnis von 21,18% und stellt seitdem zwei Abgeordnete in der Linksfraktion. Bei der im gleichen Jahr stattfindenden Landtagswahl erhielt die Partei 21,3%. Bei der Landtagswahl 2012 mussten die Sozialisten deutliche Verluste hinnehmen und kamen nur noch auf 16,1%.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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6 Kommentare

  1. Das hauen und Stehen um gute Listenplätze findet nicht nur im Saarland statt. Andere Landesverbände stehen dem nichts nach. Jetzt hat im September der Wähler das Wort.

  2. Soweit ich weiß, ist Ploetz nicht bei Marx21 – wobei das in ihrem Falle auch nicht wirklich wichtig wäre.

  3. frage: ist ploetz nicht mitglied der sekte marx21? wenn ja, dann machen sich gerade die geister die lafo, ernst und händel riefen, selbstständig und fallen über ihre herren her. lustig!

  4. „Führende Linke hatten Lafontaine nach SZ-Informationen eindringlich von dem Personalvorschlag Kohde-Kilsch abgeraten. Doch Lafontaine ließ sich nicht beirren, intern soll er sogar indirekt gedroht haben, wenn Kohde-Kilsch durchfalle, werde er keinen Wahlkampf machen.“

    Tja das war es wohl langsam für Lafo. Selbst im Saarland will ihn keiner mehr. Und sein stetiges Drohen wird zur Lachnummer!

    Jetzt wird es Zeit mit den Lakaien wie den Bierbaums und Schindels abzurechnen und den LV Saarland aus den Klauen weniger zu befreien.

  5. Wieso? Er hat doch sein Ziel exakt erreicht.

    Als ob er jemals geglaubt hätte, seine neue Kandidatin wäre durchsetzbar gewesen…

  6. Lafontaines Götterdämmerung ? Nun kann er nicht einmal mehr im hauseigenen Landesverband seine Personalvorstellungen durchsetzen.

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