Die nordrhein-westfälische Bundestagsabgeordnete ist gemeinhin dafür bekannt, dass sie sich ständig im antiimperialistischen Abwehrkampf gegen die westlichen Kriegstreiber und ihre Helfershelfer in den Reihen der eigenen Partei befindet. Um dieses Profil zu schärfen, hat sie nun in der November-Ausgabe des „Rotfuchs“ die Frage „Was ist linke Außenpolitik?“ beantwortet. Darin bekräftigt sie die Forderung nach einem Austritt der Bundesrepublik aus der NATO „mit dem Ziel, ihre Auflösung zu fordern“. Denn „linke Außenpolitik in Deutschland ist zuallererst oppositionell.“ Für Dagdelen, oder gar für Die Linke, gilt es dem „von höchster diplomatischer Ebene geäusserten deutschen Hegemonieanspruch für Europa“ entgegenzutreten. Es gilt, so Dagdelen, den Lügen entgegenzuwirken, „mit denen neue Kriege – auch etwa gegen den Iran – vorbereitet werden“.
Passenderweise hat sich die Genossin, die auch gerne mal in Washington im Abendkleid mit US-Amerikanischen Aussenministerinnen posiert, für ihren wichtigen Beitrag zur Klärung des aussenpolitischen Klassenstandpunktes den „Rotfuchs“ ausgesucht. Jene Publikation, für die „die DDR das gute Deutschland“ bleibt und die gegen all jene kämpft, die „den durch innere und äußere Faktoren bedingten Sieg der kapitalistischen Konterrevolution und Restauration seit 1989/90“ nicht als Rückwende betrachten. Dass ihr Artikel gleichberechtigt neben solch wichtigen Diskussionsbeiträgen wie „Sachliches über Stalin“ und „Als General Clay die Ami-Panzer rollen ließ“ erscheint, dürfte zumindest ihr nicht übel aufstossen. Dass eine gewählte Bundestagsabgeordnete in einer Publikation veröffentlicht, deren Förderverein schon vor einem Jahrzehnt feststellte, dass Stalin eine bedeutende Persönlichkeit der Geschichte sei, sollte ihren Genossen aber schon zu denken geben.
(mb)