Was macht eigentlich… Sahra Wagenknecht?

Nachdem die erste Stellvertreterin des Fraktionsvorsitzenden und stellvertretende Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht am gestrigen Samstag auf dem Parteitag ihrer NRW-Linken noch die Welt darüber aufgeklärt hat, dass der Kapitalismus ein todbringendes System sei und die Mitglieder der SPD zur Ablehnung des Koalitionsvertrages aufrief, beruhigt am heutigen Sonntag ein Blick in die Zeitung die Liebhaber der Frisur der „schönsten Politikerin Deutschlands“. Eine Kurzhaarfrisur käme für sie nicht in Frage, wird sie in der „Bild am Sonntag“ zitiert. „Leider kann man das ja auch nicht mal für ein paar Tage ausprobieren“, so die Wiedergängerin Rosa Luxemburgs weiter. Sie benötige eh morgens nur „in der Regel eine Viertelstunde“ zur Bändigung ihrer Haare. Dass sie auch in Fragen der Ernährung ihrem Vorbild nacheifert und in Zukunft auf den Genuss hochpreisiger Krustentiere verzichten wird, ist in der Systempresse nicht überliefert.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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6 Kommentare

  1. Demach scheimt das Bundestagsmandat jetzt ihr „Bedingunsloses Gundeinkommen“ zu sein, und die Journeille ihr Add-On ?

  2. Sahra Wagenknecht schreibt über den Kapitalismus gerade nicht als „todbringendes System“, sondern lobt ihn im Rahmen der üblichen Laudatio für Ludwig Erhard als eine Art von ordoliberaler Idylle, die allerdings durch „inzestiöse Finanzgeschäfte“ bedroht ist und mit seinen gigantischen „Altlasten“ die „wirtschaftliche Erholung erstickt“. Das ist eine interessante Kapitalismuskritik, die zwischen einer guten Leistungswirtschaft und einem inzestiösen und überbordenden Finanzsektor fein zu unterscheiden weiß. Damit ist sie zustimmungsfähig bis weit in den rechten Rand der Gesellschaft, aber auch das Handelsblatt (Ausgabe vom 9.12.2013, das diesen Unsinn druckt) freut sich und sicher werden sich auch manche Marxisten in dieser Kritik am bloß finanzgetriebenen Kapitalismus wieder finden. So kann sie viel Beifall ernten: einmal von denen, die zwischen schaffenden und raffenden Kapital unterscheiden, den Ludwig Erhard-Fans in der Wirtschaft und auch den Linken, die dem Dogma vom finanzmarktgetriebenen Kapitalismus anhängen. Das mit dem „todbringenden System“ ist nur für das eigene Fußvolk in NRW, die mit ein wenig Verbalradikalismus politisch satt gemacht werden müssen.

  3. bei uns war landesparteitag? echt wahr? kaum guckt man ein paar tage nicht bei potemkin vorbei, gehen die wirklich wahren weltereignisse an einem vorbei. schrecklich!

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