Linke legt in Thüringen zu: Regierungswechsel möglich

Ein halbes Jahr vor der Landtagswahl scheint in Thüringen eine Regierung unter Führung der Linken möglich. Nach einer aktuellen Umfrage von Infratest-dimap für den MDR liegt Die Linke derzeit bei 28%. Zusammen mit der SPD, die bei 17% gesehen wird, und den Grünen, für die 6% der Wähler stimmen würden, kommt Rot-Rot-Grün auf 51%. Für die Landesvorsitzende der Linken, Susanne Hennig, ist damit klar: „Eine stabile Mehrheit für eine soziale, ökologische und demokratische Politik in Thüringen ist da. Ein Bündnis aus LINKE, SPD und Grünen hätte eine klare Mehrheit.“

Allerdings konnte sich nach dieser Umfrage auch die derzeit mit der SPD in einer Grossen Koalition regierende CDU deutlich verbessern. Lag sie bei der letzten Wahl noch bei 31,2%, könnten sich nun 38% der Wähler vorstellen die Christdemokraten zu wählen. Der derzeitigen Ministerpräsidentin Lieberknecht wäre es also immer noch möglich die Grosse Koalition fortzuführen. Zusammen mit der SPD liegt man nämlich bei komfortablen 55%. Unklar ist auch noch das Abschneiden der AfD. Infratest-dimap sieht die eurokritischen Rechtspopulisten derzeit mit 5% knapp im nächsten Landtag.

Für Die Linke in Thüringen bleibt die Stossrichtung im kommenden Wahlkampf aber klar. Mit dem Wahlprogramm, das am 22. März in Sömmerda verabschiedet werden soll und der Landesliste, die eine Woche später in Erfurt aufgestellt wird, orientiert man klar auf einen Regierungswechsel zusammen mit SPD und Grünen unter Führung der Linken. Die SPD hat auch bereits angedeutet, dass man sich, anders als noch 2009, durchaus vorstellen könne als Juniorpartner in solch eine Koalition einzusteigen und einen Linken zum Ministerpräsidenten zu wählen. Der derzeitige Fraktionsvorsitzende und designierte Spitzenkandidat der Thüringer Linken, Bodo Ramelow, könnte also durchaus realistischen Chancen haben, der erste linke Ministerpräsident zu werden.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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