Wagenknecht gibt Hoffnung auf Rot-Rot-Grün nicht auf

In einem Gespräch mit dem „Handelsblatt“ äusserte Sahra Wagenknecht, Partei- und Fraktionsvize und Spitzenkandidatin in NRW, die Hoffnung, dass es doch noch zu einer Zusammenarbeit der Linken mit SPD und Grünen kommen könne. „Je besser unser Ergebnis, desto größer ist die Chance, dass die SPD zur Besinnung kommt und sich daran erinnert, was sozialdemokratische Politik von Bebel bis Brandt einmal ausgemacht hat“, so Wagenknecht. In der SPD müssten sich dazu die durchsetzen, die eine unsoziale Politik ablehnen und nicht mehr als Mehrheitsbeschaffer in einer Grossen Koalition dienen wollen.

Wagenknecht hält insbesondere in der Euro-Frage Gemeinsamkeiten mit der SPD für möglich. Die Wähler der SPD seien mit Sicherheit nicht begeistert, wenn Banken weiterhin mit Steuergeld gerettet werden, während die Kommunen überschuldet seien und bei Renten und Bildung gespart werden müsse. An der Frage der weiteren Ausgestaltung des ESM könne, so Wagenknecht weiter, eine Grosse Koalition möglicherweise scheitern. Voraussetzung dafür sei aber, dass Die Linke möglichst stark im nächsten Bundestag vertreten ist.
(mb)

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Manuel Böhm

Jahrgang 1970. Lebt seit Oktober 2024 auf Malta, davor in Göttingen, Hannover und Berlin. Bis 2005 Mitglied der SPD. Danach Eintritt in die WASG, dort Mitglied des Kreisvorstandes bis 2006. Mitarbeit im Bündnis für Soziale Gerechtigkeit zur Kommunalwahl 2006 als breite linke Alternative zum PDS-dominierten Linksbündnis. Nach Gründung der LINKEN in 2007 Übernahme von Funktionen auf Ebene seiner Basisorganisation. Austritt aus der Partei Die Linke mit seinem Wegzug aus der Bundesrepublik.

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2 Kommentare

  1. ….diese „Wendungen“ und Besserwisserei, (die durch keine Fakten belegt und im Detail äußerst kompliziert sind) von Sarah haben etwas egomanisches. Sie täumt wohl von einem Ministerposten…

  2. Das ist das Übliche: Wagenknecht weiß nicht, dass die großen Gläubiger der Banken die Versicherungen und die Pensionsfonds sind, dass es also bei einem Schuldenschnitt um erhebliche Einschnitte bei der Alterssicherung der Bevölkerung geht, sie weiß auch nicht, dass Banken Staatsanleihen kaufen, weil sie sich darüber (durch die Hinterlegung dieser Wertpapiere) bei der EZB refinanzieren und sie weiß nicht, was das Handelsblatt inzwischen offen schreibt, dass wir darüber eine Geldschöpfung aus dem „Nichts“ haben. Diese Unkenntnis teilt sie mit Hans-Werner Sinn (der ahnt und befürchtet das, lehnt es aber als „Gelddrucken“ entschieden ab) und Bernd Lucke (der ahnt es nicht, weil es in seinen neoklassischen Lehrbüchern nicht drin steht). Damit sind auch diese oberflächlichen Übereinstimmungen zwischen der Linken und der AfD erklärt. Die selbsternannten Marxisten in der Linken verstehen davon nichts, weil sie Anhänger eines einfachen, nur „realwirtschaftlich“ denkenden Marxismus oder einer heimlichen Geltung des Goldstandards sind (man lesen dazu nur die marxistischen Kommentierungen von Streecks neuen Buch „Gekaufte Zeit“). Die SPD versteht das vermutlich auch nicht richtig, aber sie braucht diese Gründe nicht, um eine Koalition mit der Linken abzulehnen. Sie hat genügend andere.

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